Der Bunker bei Google Earth: Tiefbunker Wiesbadenbrücke Wilhelmshaven.kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: Tiefbunker Wiesbadenbrücke Wilhelmshaven

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Vielen Dank an Herrn Peter Raddatz für die Unterstützung und Bereitstellung von Bildmaterial für diese Rubrik!

1944

1998

Die Abschlussdecke des Tiefbunkers liegt teilweise über Erdgleiche.

2003

Die Betondecke des unter Wasser stehenden Tiefbunkers ist nachträglich mit Betonfertigträgern in zweifacher Schicht übereinander und hintereinander belegt und somit verstärkt worden. Die Deckenstärke betrug ursprünglich 1,40 Meter. Durch die Verstärkung wurde sie auf ungefähr 2,00 Meter erhöht. Die Wandstärke beträgt zwischen 1,70 Metern und 1,80 Metern. Die Maßnahme der Verstärkung sollte die Bombenfestigkeit der Abschlussdecke erhöhen und gleichzeitig eine Pufferwirkung bei Einschlag (Verdämmung) hervorrufen. Der Bunker wird auf einem Hinweisfeld am nahen T 750 Emsstraße 1 als "Wiesbaden-Bunker" bezeichnet. Der Bunker stand wohl teilweise auch Zivilisten offen. Der Tiefbunker soll nach Hinweisen einen Bombeneinschlag erlitten haben, welcher jedoch nicht zur Durchschlagung der Decke führte. Daraufhin soll dann die Dachverstärkung durchgeführt worden sein. Nach dem Krieg wurde das Innere des Tiefbunkers zu großen Teilen von den Besatzern gesprengt. Heute steht das Bauwerk im Schnitt 1,50 Meter unter Wasser. Der Bunker erinnert im Inneren heute mehr an eine Tropfsteinhöhle als an ein Luftschutzbauwerk. Bäume haben mit ihren Wurzeln inzwischen Risse der Abschlussdecke durchdrungen und führen die Wurzeln durch den über der Wasseroberfläche liegenden Restraum hinein ins Wasser...

Warum wurde gerade hier auf der Wiesbadenbrücke ein Tiefbunker errichtet? Nicht nur, dass Wilhelmshaven ohnehin einen hohen Grundwasserspiegel hat. Gerade hier drückt das Wasser des Hafens von zwei, ja sogar wohl drei bzw. vier Seiten besonders an die Bunkerwände. Der Bau kann nur erklärbar sein durch zwei Punkte. 1. Tarnung, da im Krieg ohnehin nur spärliche oberirdische Bebauung auf der Wiesbadenbrücke existierte. 2. Freies Schussfeld für mittlere Flak, die nach Hinweisen zu Zeit des Bunkerbaues hier stationiert war, später dann an einen anderen Standort verbracht wurde.

2006

2007

Der nördliche Eingangsbereich des Bunkers. Der südliche Eingang wurde verschüttet.

Ganz in der Nähe:

Historischer Ort. Zu wenig beachtet. - Am Südbereich der Wiesbadenbrücke befanden sich vier betonierte Ausleger. Die beiden östlichen wurden nach dem Krieg für das Gebiet der späteren Entmagnetisierungsanlage der BW beseitigt. Am zweitwestlichen Ausleger ist auf einem alliierten Luftbild von 1945 (Mitte April) ein interessantes Objekt zu sehen. Zwischen einem kleineren Frachter (?) und dem Ausleger "eingekeilt" ist ein U-Boot des Typs VIIc zu erkennen. Äußerster Bug- und Heckbereich befinden sich knapp unter Wasseroberfläche. - Ein nach dem Krieg sehr bekanntes Unterseeboot:

Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um das legendäre U 96, welches am 15. Februar 1945 im Ausrüstungshafen außer Dienst gestellt wurde, am 20. März 1945 zur Wiesbadenbrücke verholt wurde und am 30. März 1945 beim letzten Luftangriff auf Wilhelmshaven schwere Schäden am Turm und Rumpf erlitt. So sollte das Boot durch dieses "Einkeilen" am endgültigen Sinken gehindert werden. Bereits am 3. April 1945 soll das Boot allerdings auf Grund gesunken sein, was aber widersprüchlich zur Luftaufnahme von Mitte April 1945 ist.

Erst im Juni 1947 soll das Boot durch einen Schwimmkran gehoben worden sein, wodurch es beim ersten Hebeversuch bereits in zwei Teile zerbrach. Dies belegt vorliegendes Bildmaterial. Und auch bis zu dieser Zeit soll der erkennbare mutmaßliche Frachter in gleicher Position gelegen haben. U 96 wurde dann im zweiten Versuch gehoben, auf der Wiesbadenbrücke abgewrackt und abtransportiert. Dies soll im Juni und Juli 1947 geschehen sein...

Weitere (momentan eher unwahrscheinliche) Hinweise sagen allerdings aus, dass...

- großteilige Stücke des Druckkörpers von U 96 vor Ort geblieben sein sollen, da es zu mühevoll gewesen wäre, diese zu zerschneiden und in den kurze Zeit später aufgeschütteten Grodendamm einige Meter weiter östlich hinein verbracht worden sein sollen. Dafür soll das Innere der Druckkörperteile mit Trümmerschutt verfüllt worden sein.

- das demolierte Boot woanders gelegen hat, nämlich einige Meter weiter südlich im Bereich der drei roten Punkte im folgenden Bild, näher in Richtung Grodendamm. Die Reste sollen zusammen mit mehreren Lokomotiven und Eisenbahnwaggons (?) und diversem Metallschrott in den im Bau befindlichen Grodendamm eingebracht und verfüllt worden sein...

1945

Punkt oben und unten rechts: Das Boot haltender Frachter (?) / Punkt unten links: Aus dem Wasser ragender Turm vom Boot?

 

Dies würde bedeuten, dass Teile von U 96 noch heute im Grodendamm liegen.

Wer hat Informationen diesbezüglich?

 

Ausleger. - Siehe Fotos folgend. Hier war aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte Liegestätte von U 96.

2006

Südlich des Tiefbunkers befinden sich an der Wiesbadenbrücke diese teilweise gesprengten betonierten Uferausleger und ein Poller (ein zweiter Poller befindet sich etwas weiter südwestlich am Westufer des ehemaligen Hipperhafens), welche noch aus Vorkriegs- beziehungsweise Kriegszeiten (WK 2) stammen. Im Mai 2007 fanden Sanierungen am Südbereich der Wiesbadenbrücke und Erneuerungen der Spundwände am Westufer statt. Der dortige Poller wurde aus dem Erdreich gehoben und anschließend wieder im Verbund mit der neuen Uferbefestigung an die Ursprungsstelle gesetzt.

Das Betonfundament unter dem Gebäude links, in welchem ein Tank installiert ist, gehört nicht zum Bunker, es wurde nach dem Krieg angelegt.

2007

Juli 2014: Die Wiesbadenbrücke wurde Anfang Juli mitsamt dem dortigen Tiefbunker an die "Spar und Bau" verkauft. Der Bunker soll 2015 leider abgerissen werden, wie in der Printausgabe der Wilhelmshavener Zeitung nun zu lesen war. Der Online-Artikel hier.

Juli 2014: Tiefbunker Wiesbadenbrücke: Räumgerät wird auf der kürzlich veräußerten Liegenschaft aufgefahren. Es kann sein, dass der Bunker schon in Kürze abgerissen wird. Es ist traurig, wir halten ein Auge drauf...

Juli 2014: An der Wiesbadenbrücke nichts Neues. Noch ist der Tiefbunkerbereich unversehrt. Bilder aus Norden.

25. Juli 2014: Tiefbunker Wiesbadenbrücke vor dem Abriss! An der Süd- und Ostseite das Bunkers wurde sämtliches angeböschte Erdreich entfernt. Eine Vorbereitung für den Abriss. Die Arbeiten fanden in der Woche vom 21.07. bis 25.07.14 statt. Wir berichten zeitnah weiter.

26. Juli 2014: Weitere Aufnahmen...

29. Juli 2014: Weitere Aufnahmen... Noch keine Abrisstätigkeit...

Durch die lockere Aufschichtung ist eine effektive Zerschellerschicht im Falle eines Bombentreffers entstanden...

Die Spannbetonträger waren ursprünglich höchstwahrscheinlich Rammpfähle für Uferbefestigungen im Hafenbereich. An der Südwestseite der Bunkerdecke fehlen die Träger. Sie wurden in der Nachkriegszeit entfernt. Dort ist die Ursprungsdecke des Tiefbunkers erkennbar. Das Bauwerk steht mittlerweile komplett unter Wasser.

Nachtrag 27.07.16: Die Spannbetonträger dienten zudem ursprünglich bei der Errichtung von Kaianlagen und Stegen als Pfähle. Bis heute sehen derartige Träger aktueller Fertigung öfter derart aus.

 

Die an der Südwestseite des Bunkers entfernten Träger wurden nach dem Krieg teilweise für den Bau des Steges der Entmagnetisierungsanlage der Bundesmarine gegenüber genutzt. Auch aus diesem Grund fehlen sie heute auf der Bunkerdecke. Später wurden die an der Marine-Anlage gerammten Pfähle zumeist durch optisch ähnlich aussehende Holzpfähle ersetzt. Dieser Steg der Entmagnetisierungsanlage wurde im Sommer 2016 beseitigt.

 

30. September 2014: Die Abbrucharbeiten an den ehemaligen Gebäuden der Bundeswehr im Westbereich haben begonnen. Der Bunker ist jedoch weiterhin unversehrt. Trügerische Stille... Wir bleiben weiter dran!

10. Oktober 2014: Mittlerweile werden die ehemaligen Gebäude der Bundeswehr auf der Wiesbadenbrücke abgerissen. Der Tiefbunker Wiesbadenbrücke ist allerdings glücklicherweise noch immer unversehrt. Wir bleiben weiter dran!

27. Oktober 2014: Der Tiefbunker Wiesbadenbrücke ist noch immer unversehrt. Wir bleiben weiter dran!

Am Tiefbunker Wiesbadenbrücke ist noch keine Veränderung in Sachen Abrissbeginn eingetreten. Bei unserem Besuch haben wir die historischen Relikte an der Südseite der Wiesbadenbrücke einmal wieder unter Augenschein genommen. Ein interessanter, geschichtsträchtiger Ort.

7. November 2014: Glücklicherweise noch immer nichts los am Tiefbunker Wiesbadenbrücke.

29. November 2014: Seltsam scheint sich die Lage am Tiefbunker Wiesbadenbrücke zu entwickeln: Hier wurde mittlerweile (Fotos vom 23. November) wieder Erdreich fein säuberlich an den Bunker geböscht. Ist der Abriss erst einmal nach hinten geschoben worden oder was wird damit bezweckt? Wir bleiben dran.

2014

20. Mai 2015: Keinerlei Abrissaktivität. Nach Hinweisen soll ein Abriss zu aufwendig sein, unter anderem, da der Bereich sonst mit Spundwänden gegen den Wasserdruck des Hafens gesichert werden müsste. Wir bleiben dran...

2015

8. Mai 2016: Weiterhin alles ruhig. Keinerlei Abrissaktivität. Wir bleiben dran...

2016

10. Februar 2017: Rodungsarbeiten auf der Wiesbadenbrücke.

Die Tage des dortigen interessanten Tiefbunkers sind nun wohl leider endgültig gezählt. Im Frühjahr könnte mit dem Abriss der Bauten auf dem Gelände begonnen werden. Wir berichten HIER weiter.

Zwischenmeldung 5. September 2017

Seit mehreren Monaten herrscht nun Abbruchstopp auf der gesamten Wiesbadenbrücke. Nichts ist hier in der letzten Zeit geschehen. Auch das Abrisszeitfenster des Tiefbunkers ist damit nun wieder ungewiss. Wir berichten weiter. Siehe Verweis.

2017

Zwischenmeldung 5. September 2017

Seit mehreren Monaten herrscht nun Abbruchstopp auf der gesamten Wiesbadenbrücke. Nichts ist hier in der letzten Zeit geschehen. Auch das Abrisszeitfenster des Tiefbunkers ist damit nun wieder ungewiss. Wir berichten weiter. Siehe Verweis weiter oben.

6. November 2017

Der Abriss des Tiefbunkers hat nun begonnen. Seit Anfang November werden jetzt die Spannbetonträger beseitigt. Ein Großteil dieser Träger über eigentlichen Bunkerdecke ist bereits vernichtet.

Wir berichten HIER weiter.

Nachtrag 14. Februar 2018 zum Tiefbunker: Die Anlage wurde am 10. Februar 2018 leergepumpt. Circa 600 qbm Wasser wurden abgesaugt. Während des eigentlichen Abrissbeginns (Bunkerdecke) wurde festgestellt, dass die Wände circa 1,80 Meter stark sind und die Decke etwa 1,50 Meter Stärke misst. Die Art der Bewehrung in Wand und Decke konnte bisher nicht ermittelt werden. So wie auch im Inneren die Oberbereiche der Wände zur Decke hin in circa 45 Grad-Schräge verstärkt wurden, findet sich auch außen um die Bunkerwände herum die Weiterführung dieser Verstärkung. All diese Bereiche sind mit einer Mauerwerksschicht versehen worden, um bei Nahtreffern im Erdreich eine Pufferung des Drucks (Verdämmungseffekt) herbeizuführen. Die leicht abgeschrägte (Regengefälle) Bunkerdecke und auch die Wände (unter dem Mauerwerk) sind komplett bitumiert. Der Bunker soll bekanntlich einen Bombeneinschlag erlitten haben, woraufhin dann die Decke mit Spannbetonträgern verstärkt wurde. Der Einschlag dürfte im Bereich / nördlich vom Eingang Süd stattgefunden haben. Hier sind alte Unebenheiten auf / in der Decke zu sehen. Der Eingang Süd, der die gleiche Form und Ausrichtung wie Eingang Nord hatte, ist im Unterbereich noch immer vorhanden geblieben. Der Eingangsvorbau wurde bis unter Erdgleiche abgetragen. Der Zugang selbst ist verschüttet worden. Eventuell geschah das schon im Krieg nach dem Einschlag. An der Nordostecke ist ein gemauerter Schacht mit Steigeisen am Bunker vorhanden. Dies könnte der Rest eines Eingangs 3 (Notausstieg mit Turm) sein. Im Gegensatz zum ersten Eindruck sind die Folgen der innerlichen Nachkriegssprengung äußerlich doch recht überschaubar geblieben. Auch die Bunkerdecke selbst weist fast keine Schäden dieser Sprengung auf deren Dachfläche auf.

5. Juni 2018

Der Abriss des Tiefbunkers erfolgte von Anfang November 2017 bis Ende Mai 2018.

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www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de