Betonierter Deckungsgraben in Schortens / tom-Brok-Straße Ecke Bahnhofstraße

Vielen Dank an Herrn Peter Raddatz für die Unterstützung und Bereitstellung von Bildmaterial für diese Rubrik!

Wir danken Herrn Neumann für die freundliche Ermöglichung der Begehung des Bunkers!

Diese Aufnahme stammt von 1978. Rechts hinten neben dem Eingang ist der inzwischen entfernte kleine Beobachtungsturm / Notausstiegsturm zu sehen. Auf dem Foto ist die Beobachtungsöffnung bereits mit Klinkersteinen zugemauert...

Die fast gleiche Perspektive im Jahr 2006. Der Bunker liegt versteckt hinter der inzwischen mannshohen Tannenhecke...

Wie die Skizze zeigt, kann man dieses Bauwerk als kleinen betonierten Deckungsgraben in L-Form bezeichnen. Der Bunker war erstaunlich gut ausgerüstet. Der kleine Lüftungsturm war gemauert, der Beobachtungsturm / Notausstiegsturm betoniert. Ein Trockenabort, ein Wasseranschluss, zwei Öfen, sowie Strom war vorhanden...

 

Nachtrag September 2016: Die Anlage wurde nicht im Verbund mit der Bodenplatte gegossen, sondern getrennt gefertigt, also auf die Platte gesetzt. Boden, Wände und Decken sind im Schnitt mit 50 cm Stärke ausgeführt worden. Beim Abriss des Bauwerkes wurden am 7. September im inneren L-Knick-Bereich an der Außenwand unter der Erde das umgekippte Unterteil des Notausstiegsturmes...

...und drei weitere Betonobjekte gefunden. Zwei davon werden die Lüftungstürme der Öfen gewesen sein:

Diese standen entweder auf der jeweiligen Dachmitte oder aber am Rand auf den beiden äußeren Wandfortsätze.

Weiteres kleines Trümmerstück...

Ein drittes größeres Objekt könnte der "Hauptlüftungsturm" gewesen sein:

Links unten noch ein Trümmerstück, mittig der vermutete "Hauptlüftungsturm"...

Zusätzlich lagen noch kleinere Trümmerstücke auf dem Dachbereich nahe des Notausstieges. Darunter zwei Elemente im Form von Stahbeton-Zaunpfählen.

Wenn der Turm denn so existierte wie oben in der Skizze links am Bauwerk dargestellt. In dem Falle wird auch er jedoch betoniert gewesen sein und nicht gemauert.

- Die Elemente müssen irgendwann in den 1980er Jahren neben das Bauwerk unter die Erde verbracht worden sein. Die beiden kleineren Trümmerstücke könnten Fragmente des Oberteiles vom Notausstiegsturm darstellen.

Unklar ist, was die seitlichen äußeren Luftrohre (mindestens fünf) und zwei rechteckige Öffnungen / Schächte (jeweils am L-Knick und am Grabenende) zu bedeuten hatten, die bereits ursprünglich unter der Erdgleiche lagen und nun beim Abriss wieder ans Tageslicht traten. An den Innenseiten waren diese Schächte alle versiegelt und verputzt worden. Ebenso einer der beiden Ofenschächte. Als ob hier während des Baues etwas geändert wurde, eventuell keine Öfen eingesetzt worden sind und der / die Ofenschächte dann als "reguläre" Luftschächte dienten. Die innenseitigen Versiegelungen können natürlich auch in der Nachkriegszeit erfolgt sein...

 

Neue Aufnahmen aus dem Jahr 2006:

Hier befand sich der betonierte Notausstiegs- und Beobachtungsturm...

Blick durch die Öffnung hinein. Der Notausstieg konnte mit Steigeisen erreicht werden...

Ursprünglich war der gesamte Bunker mit Erdreich überdeckt. Heute liegt ein Teil der Decke frei...

Die Originaltür...

Die Gasschleuse...

Der Trockenabort...

Der Lüftungsschacht von Ofen 1...

Standort Ofen 1...

Blick zurück zum Abort und zur Schleuse...

Rechts Standort Ofen 2. Hinten die Steigeisen zum mittlerweile entfernten Ausstiegs- und Beobachtungsturm...

Versiegelter Lüftungsschacht Ofen 2...

Noch eine Lüftung - versiegelt. Im Abortraum befindet sich ebenfalls eine solche verschlossene Öffnung, die scheinbar geradewegs nach außen führte. In das Erdreich. Der Sinn ist uns nicht ganz erkennbar...

Nachträgliche Versiegelung des Notausstieges. Hier war im Krieg der Durchgang in den Ausstiegsturm.

Eine Druckprellwand an der 90 Grad-Ecke des L-Bunkers...

Reste der Stromleitungen...

Noch einmal der Lüftungsschacht von Ofen 1...

Links der Wasseranschluss. Rechts ein Jahrzehnte altes Pumpengerät. Dieses wird jedoch nichts mit dem Bunker zu tun haben...

Bild oben: Hier wird sich ein kleiner Holzquader befunden haben zur Aufhängung von Installationen - ein Vorläufer des Dübels.

Details der Innenwände...

Am 7. und 8. September 2016 wurde die Anlage abgerissen. Hier

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